Vitale Michiel II.

Wappen des „Vidal Michiel“ nach Vorstellungen des frühen 17. Jahrhunderts

Vitale Michiel II. (* Anfang des 12. Jahrhunderts in Venedig (?); † 28. Mai 1172 daselbst) regierte von 1156 bis zu seiner Ermordung Venedig. Nach der Tradition, wie die staatlich gesteuerte Geschichtsschreibung Venedigs genannt wird, war er der 38. Doge. Er ist zugleich der letzte Doge, der von der Volksversammlung gewählt wurde.

Der byzantinische Kaiser Manuel I. Komnenos versuchte die seit 1082 bestehende ökonomische Beherrschung durch Venedig zu brechen, indem er der Republik Genua weit reichende Privilegien einräumte. Zugleich bekämpfte er Venedigs Vorherrschaft in der Adria, insbesondere in Dalmatien, wo auch Ungarn eine wesentliche Rolle spielte, und Ancona. In Italien unterstützte der Doge Papst Alexander III. und die Lega lombarda im Kampf gegen Friedrich Barbarossa, der wiederum von Genua und anderen ghibellinischen Städten unterstützt wurde.

Als Venedig 1167 erstmals in seiner Geschichte das Ersuchen eines byzantinischen Kaisers um Flottenhilfe ablehnte, kam es zum ersten Bruch. 1168 griff eine venezianische Flotte Ancona an. Zum endgültigen Bruch kam es am 12. März 1171 durch die Verhaftung aller Venezianer im Kaiserreich. Der Doge, der daraufhin eine große Kriegsflotte gegen Byzanz führte, die in der Ägäis erhebliche Erfolge erzielte, ließ sich zu lange in Verhandlungen hinhalten. So musste die Flotte auf Chios überwintern. Durch eine Epidemie geschwächt musste die Flotte schließlich ergebnislos heimkehren. In Venedig starben ebenfalls zahlreiche Menschen an der mitgebrachten Krankheit; die Zahl der Toten wurde auf 10.000 geschätzt. Vitale Michiel wurde schließlich am 28. Mai 1172 unweit des Dogenpalasts ermordet.


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